Dann will ich meinen Standpunkt einmal herleiten, auch wenn ich nicht jede Feststellung mit einer wissenschaftlichen Herleitung belege (kein Lust zu suchen)
Gesunder Menschenverstand und praktisches Erleben sollte ausreichen.
Die Untersuchungen mit bis zu 2% als Durchschnittswert über alle PKW wären nachvollziehbar
wenn man ca. 10 bis 15 % Schnellfahrer ansetzt. (das sollte einigermaßen passen)
Das bezieht sich dann aber auf den Durchschnitt aller Fahrzeuge und nicht auf die Schnellfahrer.
Aus persönlicher Erfahrung als ehemaliger Schnellfahrer kann ich berichten, dass ich mit einer Umstellung des Fahrstils von ziemlich zügig auf Tempomat 120 bis 130 km/h den Verbrauch meines Daily Driver von 8,5 auf 6,5 l/100 km reduziert habe. Das sind gut 23%. (x 10% --> 2%) und deckt sich auch gut mit der Physik.
Meine Durchschnittsgewindigkeit lt. BC hat sich dabei übrigens von von 59 auf 57 km/h reduziert
Unterstützend kommt hinzu, dass sich die Transportkapazität einer mehrspurigen Straße durch Reduzierung der Durchschnittsgeschwindigkeit um bis zu 50 % erhöhen lässt.
Ganz bis zum Optimum 80 km/h (Durchschnitt) will ja keiner runter, aber der Zusammenhang ist linear und mehr Transportkapazität = weniger Staus --> Weniger Verbrauch bei fast gleicher oder sogar verkürzte Reisedauer.
Auch das kann man in unseren Nachbarländern sehr leicht persönlich nachvollziehen.
Wer die Theorie dazu möchte, hier ist sie:
http://homepage.rz.rub.de/ning.wu/pdf/F ... 8_2000.pdf
Ca. 13 % der 300.000 Unfälle mit Personenschaden 2015 hatten überhöhte Geschwindigkeit zur Ursache.
Neuere Zahlen find ich auf die Schnelle nicht. Es sind aber wohl etwas weniger Unfälle geworden.
Natürlich passiert nur ein Bruchteil davon auf Autobahnen,
aber jede Geschwindigkeitsreduziert reduziert das Unfallrisiko und die Unfallschwere.
Auch dass kann man in unseren Nachbarländern beobachten,
die sind nämlich nicht prinzipiell bessere Autofahrer als wir in Deutschland,
haben aber z.T. drastisch geringere Unfallzahlen (siehe z.B. Frankreich)
Das hängt natürlich auch noch von einer Reihe anderer Faktoren ab,
aber es gilt das Prinzip: schneller = gefährlicher.
Weniger Unfälle reduzieren außerdem das Staugeschehen mit den bereits erwähnten Auswirkungen.
Gute Argumente motivieren das Gros der Schnellfahrer natürlich nicht zu einem entspannteren Fahrstil, dafür ist der Adrenalinkick einfach zu cool, daher geht es wohl nicht ohne Tempolimit (mit engmaschiger Überwachung).
Aus persönlicher Erfahrung kann ich berichten, dass man sich an einen solchen Fahrstil sehr schnell gewöhnt und es schon nach kurzer Zeit genießt stressfrei = entspannt am Ziel anzukommen.
Mir haben in der Übergangsphase Hörbücher geholfen,
jetzt ist es total normal nicht mehr so schnell zu fahren.